In der christlichen Tradition ist der Advent die Vorbereitungszeit auf das Fest der Liebe an Weihnachten. Für mich heisst das, dass ich in mich gehe und mir selbst und allen anderen mit Liebe, Achtsamkeit und Verständnis begegne. Nur - so einfach wie es geschrieben ist, lässt es sich für mich nicht in die Tat umsetzen.
Gönne ich mir genug Ruhezeiten? Pflege und trainiere ich meinen Körper so, dass er noch lange stark und gesund bleibt? Welche meiner Ernährungsgewohnheiten sind gesund, welche belasten meinen Körper? Wie halte ich meinen Geist rege und wach? Habe ich mich mit diesen Fragen auseinandergesetzt, geht es gleich weiter mit meinem Gegenüber, mit der Umwelt und mit meinem Konsumverhalten. Weitere Ergänzungen kann jeder selber gestalten.
Und dann soll bis Weihnachten alles in Liebe erstrahlen? Das sind viel zu hohe Anforderungen; und doch tut es gut, sich mit diesen Fragen zu beschäftigen, um zu erkennen, was denn wirklich wesentlich ist in meinem Leben. Für mich sind das eindeutig gute Beziehngen zu Menschen, die mir Nahe stehen, mit denen ich zusammenarbeite, sowie mit Nachbarn und allen, denen ich für kurze oder längere Zeit begegne. Hierfür ist eine gewisse Offenheit, Grosszügigkeit und eben Liebe und Verständnis unverzichtbar. Je mehr ich diese Eigenschaften zulassen kann, desto mehr darf ich sie selber erfahren. Das heisst für mich, je mehr Liebe ich für mich und andere wahrnehme, desto mehr werde auch ich damit beschenkt.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen immer wieder ein offenes, mitfühlendes Herz, damit wir täglich ein Stück Weihnachten erfahren dürfen.